Fara - kavárna

Das Pfarrgebäude stammt aus Spätbarockzeit, aus der Zeit der Herrschaft von Joseph dem Zweiten. Es wurde als pures funktionelles Kammerobjekt für die neugedachte Rolle des Pfarrers – des Beamten gebaut, mit welcher der Kaiser die Verwaltung des Landes löste. Das Objekt hat eine Längsform, ist erdgeschossig, senkrecht zur Straße gebaut. Es ist mit einem Satteldach überdacht, der Giebel in Richtung der Straße zeichnet sich durch schlichte Verzierung aus. Es hat eine symbolische Stellung der Kirche gegenüber, die parallel zum Gebäude in Entfernung von 3 m steht. An der Fassade in Richtung Kirche befindet sich das Sgraffito aus 50er Jahren mit dem Thema des Guten Hirten mit einem Schafherd. Pikant daran ist das Aussehen des Hirten, der im Geiste der 50er Jahre an Genossen Gottwald ähnlich ist, obwohl Autorin eine Ordensschwester ist.

Der neue Inhalt des Gebäudes ist ganz anders als ursprünglich – anstelle der Wohnung, des Büros und der Nebenräume für den Pfarrer gibt es hier das Café mit Nebenräumen. Interessant ist es, dass der ursprüngliche Grundriss mit der Enfilade der Durchgangsräume auch im neuen Betrieb zweifellos funktioniert. Der eigene Grundriss ist durch die kleine Halle geteilt, links sind der Pfarrsalon – Café und Bar, rechts der ethnographische Salon und die Stube. Der ursprüngliche schmale (90cm) Versorgungsflur wurde in notwendige Hilfsräume geteilt.

Das Pfarrhaus wurde auf konsequent historische Art und Weise umgebaut. Es wurde hier die ursprüngliche Fassade restauriert und ursprüngliche Wandmalereien, Bodenbeläge und Öffnungsfüllungen wurden repassiert. Die Einrichtung wurde auch in diesem Geiste, ungezwungen, teilweise urheberisch entworfen, teilweise bei Antiquitätenhändlern und Trödelhändlern ausgewählt. Das Ziel ist, eine authentische Umwelt zu schaffen. Ferner gibt es hier klassische Cafetische, Nussholzbänke und –stühle, Bar mit der Marmorplatte, Kachelofen vom Empiretyp u. ä. Die ganze Projektvorbereitung und –durchführung war sehr intensiv (insgesamt 6 Monate).

CAFE FARA

Das Café Fara entstand irgendwie organisch im Laufe von fünf Jahren. Das ursprüngliche Vorhaben war, ein kleines Café zu machen, um welches sich der muntere Opa, Vater des Besitzers kümmern würde. Hierher sollten Leute aus der Nachbarschaft kommen und im Café sollte so eine ruhige Stimmung herrschen. Kurz nach der Eröffnung (am Tage des Heiligen Georg 2009) war es klar, dass das Besucherinteresse groß ist, dass nicht nur Besucher aus der Nachbarschaft kommen und dass man darauf reagieren soll. So begann die Geschichte dieses intimen Areals.

Heute besteht das berühmte Areal aus einigen Gebäuden, die um den länglichen Innenhof herum stehen – es handelt sich um das Barockpfarrhaus, die hölzerne Scheune, die alte Schule und die Salla terrena mit einem Keller, daran knüpft ein Garten an. All dies selbstverständlich unter dem Kompositionsschutz der St.-Georg-Kirche. Alle Häuser haben fast die identische längliche Grundrissspur. So entstand ein Areal, das dank seiner Atmosphäre und süßem Nichtstun so viel aufgesucht ist.